Versiegelte Duschtüren: Fluch oder Segen?

Wir alle kennen es aus der Werbung: Dir wird versprochen, dass versiegelte Duschtüren stets in kalkfreiem Glanz erstrahlen und die Reinigung so viel einfacher ist. Sogar von selbstreinigenden Duschen ist die hier die Rede! Doch stimmt das und was bringt die Versiegelung wirklich?

Im Folgenden erkläre ich dir, wieso solche Werbeversprechen mehr Schein als Sein sind. 

Das kenne ich doch aus der Werbung!

Wie so oft wird uns in der Werbung das gelbe vom Ei versprochen. Ob nun glänzend voluminöse Haare, der günstigste Kredit oder die kalorienarme Pizza, ginge es nach den Werbeversprechen, wäre unser Leben wohl ziemlich perfekt. So einfach ist es aber natürlich nicht!

Ein mindestens ebenso hervorragend angepriesenes Produkt im Fernsehen oder im Baumarkt ist die versiegelte Duschtür. Es ist nicht allzu lange her, da wurde uns diese als bahnbrechende Innovation verkauft. Dabei hieß es, dass die Tür stets im Glanz erstrahle und die Reinigung so viel einfacher sei. Die Versiegelung sollte angeblich vor Schmutz schützen und dank des Lotuseffekts hätte Kalk sowieso keine Chance. Quasi selbstreinigend käme die Duschtür der Zukunft bei uns an.

Das liest und hört sich wunderbar an, aber macht eine Versiegelung unser Leben wirklich leichter?

Die Tücken der versiegelten Duschtür

Eine Glasoberfläche ist sehr uneben, unter dem Mikroskop sieht sie fast wie ein Gebirge mit spitzen Gipfeln aus. Das ist der Grund, wieso auch Scheiben verschmutzen können. Es entstehen Schlieren und Streifen, denn in diesem Gebirge bleibt einfach der Schmutz haften.

Bei einer Versiegelung wird Silizium in winzigen Molekülen auf die Glasoberfläche aufgetragen, sodass sie quasi geglättet wird. Daraus entsteht das Resultat, dass Schmutz und Wasser abperlen, der sogenannte Lotus-Effekt tritt ein (benannt nach der Lotuspflanze).

Schmutz, der sich auf der Oberfläche des Glases angesammelt hat, wird durch die abperlenden Wassertropfen mit weggespült. Die Oberfläche wird theoretisch während des Duschens automatisch gereinigt.

So weit, so gut. Zunächst hört sich das natürlich perfekt an, schließlich hättest du ohne Versiegelung 1.000 Wassertropfen auf dem Glas, hingegen mit Versiegelung nur noch 100. Aber auch diese wenigen Tropfen musst du abtrocknen. Denn wenn du viel Kalk im Wasser hast, siehst du auch bei nur 100 Tropfen die unschönen Kalkränder.

Das Problem: Mit der Zeit löst sich die Versiegelung! Insbesondere durch die Verwendung diverser Sanitärreiniger und Kalkentferner verabschiedet sich im Laufe der Zeit eine Schicht nach der anderen.

Die Folge: Unerklärliche Schlieren und Streifen auf der Duschtür!

Der heimliche Zerfall der Versiegelung – Kunden berichten

Während meiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Kundenberatung habe ich immer wieder enttäuschte Kund*innen am Telefon, die mir von ihrem Reinfall mit der versiegelten Duschtür berichten und mich um Hilfe bitten. Die Kundenberichte fallen dabei jedes Mal nahezu identisch aus.

Nach Wochen voller Freude über eine strahlend glänzende Duschtür kommt plötzlich der große Schock. Schlieren und Streifen so weit die Tür reicht! Verwundert und verärgert wird zum nächsten Reiniger gegriffen, allerdings wird das Problem dadurch nur verschlimmert. Ein Putzmittel folgt dem nächsten, dabei erhöhen sich meist die chemischen Inhaltsstoffe. Es kommt dazu, dass die Scheibe nun mehr oder weniger blind geputzt wird und von der Versiegelung nicht mehr viel übrig ist!

Fazit: Meine ehrliche Meinung

Versieglungen scheinen am Anfang toll zu sein, vor allem, wenn du viel Kalk im Wasser hast. Allerdings musst du immer am Ball bleiben und deine Duschtür stets neu versiegeln, damit diese intakt bleibt. Ansonsten entstehen zwangsläufig Streifen, egal ob auf Glas oder Edelstahl. Etwas, was sich zunächst als vermeintliche Erleichterung entpuppt, ist langfristig eine lästige und zudem unnötige Arbeit.

Sehr viele Kundengespräche, die ich über die Jahre hinweg wegen einer schwindenden Versiegelung geführt habe, bringen mich zu dem Schluss, dass ich eben diese für unnötig halte. Meine Empfehlung lautet daher immer, eine Duschtür ohne Versiegelung zu kaufen. Diese kostet viel mehr Geld als unversiegelte Türen, verabschiedet sich jedoch bereits nach kurzer Zeit. Um dem Schwund entgegenzuwirken, müsstest du deine Tür immer wieder neu versiegeln. Dabei ist eine Versiegelung nichts anderes als ein chemischer Film, der sich auf die Oberfläche setzt. Davon rate ich immer ab!

Mein Tipp: Ich empfehle immer unversiegelte Duschtüren zu nutzen und auf sämtliche Reiniger zu verzichten. Wenn du die Dusche nach Benutzung immer gründlich abtrocknest, kannst du die Entstehung von Kalk und Schimmel verhindern. Dafür bieten sich mein Power-Duo aus Saugwundertuch und der Abzieher optimal an.

Wenn du diese Routine fest in deinen Alltag etablierst, wirst du ewig lang Freude an deiner unversiegelten Duschtüre haben.